Es ist kein Geheimnis, dass sog. Apps Daten
der Nutzer an Dritte weitergeben. Nun sind zwei unabhängige Stellen diesem
Thema auf den Grund gegangen.
Die
Datenschutz-Tests
Untersucht wurden 62 Apps für die
Betriebssysteme iOS und Android, sowie eine Navigation für Microsoft Windows
Phone. Zudem wurde ca. 100 Apps aus dem App-Store von Apple untersucht.
Datenschutz
passé
Ein Test zeigte, dass viele Apps Nutzerdaten speichern
und weiterleiten. Ca. ein Drittel übermittelte die Seriennummer des Gerätes an
den Hersteller und an Dritte. Bspw. übermittelten Radio-Apps diese Daten an
eine Entwicklerfirma. Zudem gibt es Apps, die Daten direkt an Facebook, Google
und Marketingfirmen weiterleiteten.
Ein weiterer Test zeigte, dass persönliche
Daten (Name, Telefonnummer, E-Mail-Adresse und sogar Passwörter ohne
Verschlüsselung und Anonymisierung an den Anbieter gesendet werden. Dabei ist
die gleichzeitige Übermittlung von Nutzerstatistiken und Gerätekennungen ein
Kavaliersdelikt.
Beide Tests zeigten, dass die Weitergabe der
Daten dem Nutzer unbekannt bleibt. Eine Übersichtlichkeit für den Nutzer,
welche Apps Daten übermitteln und welche nicht ist kaum möglich.
Was
bedeutet dies für den Datenschutz?
Die Gerätenummer ist geeignet Personen zu
identifizieren, also einen Personenbezug herzustellen. Ungeachtet der
generellen Verletzung des Grundsatzes der Datensparsamkeit, gibt es keinerlei
Grundlage für eine Datenübermittlung, geschweige denn eine Einwilligung des
Nutzers.
Fazit
Nutzer müssen sich im Klaren darüber sein,
dass die Nutzung von Apps mit der Privatsphäre „bezahlt“ wird. Zudem sollten
Auftraggeber und Entwicklerfirmen verstärkt das deutsche Datenschutzrecht
beachten und entsprechende Kontrollmechanismen verstärkt werden.
In wie fern die Nutzer, diese Daten-Dossiers
weiter mit Ihren Daten füttern wollen bleibt abzuwarten.
Stefan Fischerkeller
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